Presse zu LAREED & Ephata

Bericht aus der Lampertheimer Zeitung vom 24.03.2015

Musikalisch in den Frühling

20 Musiker der LA Reed Bigband und 60 Sänger des Chors „Ephata“ brachten am Sonntagvormittag ein viel umjubeltes Programm in der Aula des LGL.<br /><br />
	Foto: AfP Asel

LAMPERTHEIM – Die Wirkung war schon gigantisch – die 20 Musiker der LA Reed Bigband mit ihren Saxofonen, Flügelhörnern und Posaunen, dazu die 60 Sängerinnen und Sänger des Chors „Ephata“, der von Maria Karb geleitet wird. „Wir hatten Schwierigkeiten, gemeinsam zu proben“, entschuldigt sich Rainer Heute, der Dirigent der Big Band und Conférencier an diesem Vormittag, denn bei so vielen Musikerinnen und Musikern werden die Parkplätze in der Römerstraße knapp. Trotzdem klappte das Zusammenspiel der beiden „Klangkörper“ bestens und das Publikum, auch Bürgermeister Gottfried Störmer war darunter, hatte an diesem frühlingshaften Sonntagmorgen seine wahre Freude daran – die Halle war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt.

Bekannte Solisten bereicherten das Programm mit ihrem jazzigen Gesang. So Matthias Braun, der gleich zu Beginn des Konzertes das Publikum mit „Straighten Up and Fly Right“ (Nat King Cole) in den richtigen Swing versetzte. Ihm folgten die beiden Interpretinnen Christine Gralow, „Orange Colored Sky“, einst von Nat King Coles Tochter Natalie Cole so eindrucksvoll gesungen, und Sigi Vorwalter mit „My One And Only Love“ (John Coltrane). Saxofone und Posaunenklänge unterlegten dabei die nachdenkliche Stimmung, die von diesem melancholischen Lied ausgeht.

Gleich im Anschluss gab es einen Rhythmuswechsel. Mit Astor Piazolla reiste das Publikum mit der Bigband zusammen in die Welt des argentinischen Tangos, der eigentlich, wie Rainer Heute erzählte, bei Piazolla gar nicht so argentinisch klingt, sondern vom Meister, der unter anderem in Paris Musik studiert hat, europäisch interpretiert wurde. Dieses Unterfangen habe ihm sogar Morddrohungen eingebracht. Auch bei der Musik gibt es also Fundamentalisten. „La Camorra“ hieß das aufwühlende Stück, das düster und geheimnisvoll klingt. Hierbei hatten die beiden Saxofonisten Jörg Sebastian und Roland Wenz allerhand zu tun. Wie auf Wellen zwischen laut und leise getragen, mit stark anschwellendem Crescendo trug das Orchester die wunderbaren Melodien durch den Frühlingsmorgen.

Man solle sich hier einen Messerkampf in einer argentinischen Spelunke vorstellen, war die Empfehlung Rainer Heutes. So könne man den Wechsel zwischen den schrillen Tönen der Bläser und dem sanften Klang des Flügels besser verstehen.

Optimale Begleitung

Sehr introvertiert und melodisch wurde es dann wieder bei einem Gospel, das Susanne Haas zusammen mit Heute an der Klarinette und Hans Marquard am Konzertflügel in das Programm einflocht. Kurz vorm Abschluss des ersten Teils des Konzertes gab es noch ein wundervolles Zusammenwirken der Big Band und des Chors bei dem Lied „Don‘t Sit Under the Apple Tree“, das in der Kriegszeit in den USA entstanden ist. Hierbei entwickelten die Sänger Andrew Connor, Aaron Scheib, Peter Sturm, Carina Zöller, Jasmin Becker, Kristine Held und Katharina Kern einen musikalischen Dialog zwischen dem Gesamtchor und den Instrumentalisten, was letztendlich auch aufgrund der optimalen technischen Begleitung, die von Helmut Wehe am Mischpult geleistet wurde, optimal funktionierte.

Nach der Pause ging es wieder zurück in friedvollerer Zeiten, zu Cole Porters Kompositionen aus den zwanziger Jahren. „In the Still of the Night“ ist da so ein Song aus dieser Zeit. Meike Krauß war mit einem Ohrwurm von Michael Buble zu hören und Matthias Brauns kräftige Stimme noch einmal bei Bobby Darins „Beyond the Sea“.

Der absolute Höhepunkt des zweiten Teils des morgendlichen Frühlingskonzertes war der Auftritt von Manfred Kinle, der sich mit seiner Trompete bei „You Speak and the Angles Sing“ toll in Szene setzte.

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Aus dem Südhessen Morgen vom 23.03.2015von Bärbel Jakob

Schon jeder für sich allein sind die LA Reed Big Band und der Chor Ephata ein Ohrenschmaus. Doch zusammen ergaben sie gestern einen derart exquisiten Hörgenuss, dass man sich einen solchen Doppelauftritt gerne öfter wünscht. Parallel zum Internationalen Ostermarkt des Lions-Club Lampertheim hatte cultur communal zur traditionellen Jazzmatinee ins Lessing-Gymnasium eingeladen, bei der Sänger und Musiker restlos begeisterten.

Dr. Dieter Herb begrüßte alle Mitwirkenden und Zuhörer im Namen des Service-Clubs in der voll besetzten Aula. Und er machte gleich die Gemeinsamkeit von Bandleader Rainer Heute und Chorleiterin Maria Karb aus: Beide seien Vollprofis und verstünden es, ihre Begeisterung für Gesang und Musik auch auf andere zu übertragen.

Vor zwei Jahren waren Chor und Orchester schon einmal in diesem Rahmen zusammen aufgetreten. Die gemeinsamen Proben in der Zehntscheune hatten sich auch diesmal wieder nicht ganz einfach gestaltet, wie Rainer Heute, der durch das Programm führte, humorvoll berichtete. Nicht wegen der Musik, sondern weil 60 Sänger und 20 Musiker in der Römerstraße Parkplätze finden mussten.

Cole Porter zum Auftakt

Das Matinee-Programm startete “Begin The Beguine”, einem Titel von Cole Porter in sattem Orchester-Sound, und mit Rainer Heute an der Klarinette. Die Bigband hatte zu der Matinee zwar keinen weiteren Chor mitgebracht, wohl aber ihre bekannten Gesangs-Solisten. Schon beim zweiten Lied war Meike Krauß mit “Satin Doll” zu hören. Matthias Braun interpretierte den Hit von Nat “King” Cole: “Straighten Up And Fly Right”. Christine Gralow bewies bei “Orange Coloured Sky”, einen langen Atem, bevor Sigi Vorwalter die Ballade “My One And Only Love” sang. Ein richtiger Kontrast dazu war die dramatische Komposition von Astor Piazzolla, die fast eine Art Kampf beschrieb, und den Titel “La Camorra” trug. “Wir wollen testen, wie belastbar das Lampertheimer Publikum ist”, kündigte Heute das Werk schmunzelnd an.

Zum Stück “Big Dreams” bestiegen dann die Chorsänger von Ephata erstmals die Bühne. Mit immer wieder wechselnden Solisten, harmonisch begleitet von den Musikern, präsentierten sie Lieder wie “Soon And Very Soon”, “Still My Soul, Be Still”, “Lord Lift Me Up” und “Children Of God”.

Ein ganz besonderes Schmankerl war der Ohrwurm zum Ende des ersten Teils “Don’t Sit Under The Apple Tree With Anyone Else But Me”, ein Lied, das trotz seiner heiteren Melodie im Zweiten Weltkrieg entstand und von einer Trennung zwischen Liebenden erzählt.

Mit dieser gemeinsamen Matinee zeigten die LA Reed Big Band und der Chor Ephata wieder einmal, wie wunderbar Gospel, Swing und andere Stile des Jazz miteinander kombiniert werden können. Vielleicht findet sich für sie ja eine Übungsstätte mit mehr Parkplätzen vor der Tür, damit eine Wiederholung nicht am Verkehrschaos scheitert.

 




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